Meine Geschichte Teil I

Wie alles begann...

 

Schon vor langer Zeit begann ich mich mit dem Thema Ernährung auseinanderzusetzen. Ich bin sehr lange von immer wiederkehrenden Phasen mit starken Bauchschmerzen/Übelkeit/Erbrechen begleitet worden. Wie das damals so war, bin ich natürlich zu verschiedenen Ärzten gegangen, die nichts Pathologisches feststellen konnten. Letztendlich habe ich einen tollen Arzt gefunden, der dann sagte, dass es wohl sehr stark mit meiner Psyche zusammenhängt. Stress, Streit usw. konnte ich damals nur schwer ertragen. Nun gut, das war ja schon mal ein Anfang! Mit der Zeit stellte ich aber fest, dass sich dieser „Stress-Schmerz“ nicht immer gleich anfühlte. Da musste doch noch etwas anderes sein. So ging die Suche Jahre später dann wieder los.

 

Mittlerweile war ich so um die 20 Jahre alt. Dann kam zum ersten Mal das Thema Intoleranz auf. Bei mir wurde damals festgestellt, dass ich wohl jeweils eine leichte Lactose- sowie Fructoseintoleranz habe, die meine Bauchschmerzen verursachen würden. Dies klang in den Moment auch erstmal nicht unlogisch. Ich war dann bei einer Ernährungsberaterin, die mir nahelegte, dass ich doch eine „Ausschlussdiät“ machen sollte. Einfach um zu schauen, welche Lebensmittel ich bedenkenlos essen konnte. An dieser Stelle muss ich kurz einfügen, dass ich zu diesem Zeitpunkt auch sehr häufig Aphten bekommen habe. Aphten sind sehr schmerzhafte, kleine Geschwüre an Mundschleimhaut und Zunge. Die machten es mir auch zunehmend schwer, mich noch ausgewogen zu ernähren. Ich hatte die Vermutung, dass es an der Säure im Obst lag (sollte ich ja dann sowieso erst einmal weglassen, wegen der Intoleranz). Oder lag es doch eher an Tomaten, die ich doch so gerne gegessen habe? Ich wusste es irgendwann einfach nicht mehr. Fakt war, dass ich bei fast allem, was ich aß, Bauchschmerzen bekam, mir übel wurde oder ich mich sogar erbrechen musste und mir mein Mund höllisch wehtat, weil es unglaublich schmerzhaft ist mit Aphten im Mund zu essen. Zeitweise hatte ich 6 – 7 Aphten gleichzeitig, sodass mein Mund sogar teilweise morgens verklebt und blutverkrustet war. Mittlerweile war ich auch von zuhause ausgezogen und war auf einmal die „Köchin“ im Haus. Mir fiel es immer schwerer das Essen zu genießen und die Angst vor Schmerzen wurde immer größer. Die Folge war ein massiver Gewichtsverlust von ca. 10 kg innerhalb von ein paar Monaten, sodass ich dann nur noch 52 kg bei einer Körpergröße von 1,69 m wog. Ich fühlte mich schlapp, kraftlos, fror ständig und wenn ich Sport gemacht habe, wurde mir immer schwindelig, weil mir einfach Energie fehlte. Ich fühlte mich mit meinem Problem doch sehr alleine gelassen. Wenn schon keine Ärzte helfen konnten, wer denn dann?

 

                    August 2013 (52 kg)

 

Meinen Mitmenschen fiel natürlich auf, dass ich Gewicht verloren hatte. Von vielen Mädels in meinem Alter bekam ich Komplimente, wie schlank ich doch geworden wäre und wie toll es aussehen würde. Da fühlt man sich natürlich erst einmal sehr gut, zumal ich mich vorher immer als eher „normalgewichtig bis moppelig“ bezeichnet hatte. Doch wenn ich mal ehrlich bin, was bringt es mir, wenn ich schlank bin, mich aber einfach nur furchtbar fühle? Ein ziemlich hoher Preis für einen vermeintlich tollen BMI.

 

Dann kamen noch andere Stimmen dazu... „Das ist doch nicht mehr gesund.“, „Du siehst aber sehr eingefallen aus.“, „Iss doch mal bitte mehr.“, „Du hast doch bestimmt eine Essstörung.“… Genau die Worte, die man nicht braucht, wenn es einem schlecht geht. Ja, ich würde es auch als eine Essstörung bezeichnen, die ich damals hatte. Aber nicht in dem Sinne, wie es diese Menschen gemeint haben, z. B. Bulimie oder Anorexie. Nein, ich wusste einfach nicht, was mein Körper braucht und was er gut verträgt. Der Schwindel und die Kraftlosigkeit wurden immer schlimmer. Und da war mein Entschluss gefasst. Wenn ich keine Hilfe von Ärzten bekomme, werde ich mir eben selber helfen!

 

Fortsetzung folgt...

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